Das Buch
Der Aufruhr um den Junker Ernst
von Jakob Wassermann
Verlag Königshausen & Neumann 2015
ISBN 978-3-8260-5768-7. 184 Seiten, 8 Euro.
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„Der Junker Ernst ist – obwohl 1926 geschrieben – eine Erzählung für unsere Zeit“, sagt K&N-Verleger Dr. Thomas Neumann.
Held der Handlung ist ein junger Mann, der zur Zeit der Hexenverfolgung durch seine Fabulierkunst die einfachen Leute in den Bann schlägt und schließlich auch das Herz des Würzburger Fürstbischofs, seines Onkels Philipp von Ehrenberg, gewinnt. Das ruft Neider auf den Plan, der Junker zieht den Hass der Hexenpeiniger auf sich und wird gefangen gesetzt. Doch seine Anhänger wehren sich.
„Der Aufruhr um den Junker Ernst“ kann heute, da sich wieder Wutbürger wie Pegida auf die Straße wagen, als Parabel der Überwindung von wahnhaftem Nationalismus und Rassismus durch versöhnendes Zuhören und Verstehen verstanden werden.
Die Erzählung um den Junker Ernst gibt es auch als Hörbuch, gesprochen vom Schauspieler Martin Menner, produziert von Chance Studio (www.salomon-online.de).
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Jakob Wassermann (1873 bis 1934) wurde als Sohn eines glücklosen Spielzeugfabrikanten und der aus einer alten Sommerhäuser Winzerfamilie stammenden Mutter in Fürth geboren. Nach dem Tod seiner Mutter zog die Familie nach Würzburg, wo Jakob Wassermann auch seine Militärzeit verbrachte. Nach schwierigen Jahren in Nürnberg, Freiburg und Zürich, avancierte er schließlich in München und Wien zu einem der bekanntesten und meistgelesenen Autoren seiner Zeit, dessen Bücher (z.B. Caspar Hauser 1908 oder Der Fall Maurizius 1928) in hohen Auflagen erschienen.
Schriftstellerkollege und Freund Thomas Mann sagte, er sei ein „Fabulierer von Geblüt und Instinkt und keiner unter uns ist wie er“.
Die fränkische Landschaft um Würzburg, die Würzburger Hexenverfolgungsgeschichte und seine eigene Ausgrenzung als Jude in Deutschland hat Jakob Wassermann in der Novelle „Der Aufruhr um den Junker Ernst“ durch seine wunderbare Erzählkunst zu einer spannenden Geschichte verdichtet. Ein Würzburg-Roman, der weit über die Grenzen Würzburgs hinaus Bedeutung hat.
Der frühe Tod Jakob Wassermanns und die nationalsozialistische Verfemung haben seinen Namen fast ausgelöscht. „Würzburg liest ein Buch 2016“ soll dem vergessenen Autor und seinem Junker Ernst einen neuen würdigen Platz in den Herzen der Würzburger verschaffen.